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Läufst Du noch oder frontrunnerst Du schon?

Markenbotschafter, Ambassador, Messenger, Frontrunner. Mittlerweile gibt es anscheinend kaum jemanden, der mehr als 5 Kilometer geradeaus laufen kann und nicht Teil irgendeines Markenprogramms ist. Und ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll.

Natürlich ist es toll, wenn sich die Marken bzw. die Unternehmen dahinter nicht nur um die Elite kümmern, sondern auch uns Normalos etwas Gutes tun. Und natürlich ist es feine Sache, von einer bekannten Marke ausgerüstet zu werden und vielleicht noch zu tollen Events eingeladen zu werden. Dennoch darf man nie vergessen: Wenn du für etwas nicht zahlst, bist du nicht der Kunde, dann bist du das Produkt. Aber dazu unten mehr.

Dass man die Freiheit hergibt, zu tragen, was man möchte? Geschenkt. Und das meine ich ernst. Wenn ich mit den Sachen zufrieden bin und keinen ausgeprägten Experimentierdrang habe, würde das für mich passen. Dass ich denke, von jedem Toilettengang mit dem passenden Hashtag auf möglichst vielen sozialen Medien berichten zu müssen? Hmm, meinetwegen.

Aber wisst Ihr, was mich aber so richtig stören würde? Die Aufgabe meines König-Status. Denn den habe ich auch 2017 noch als Kunde. Doch sobald ich ein Teil der bekannten Programme bin, verliere ich diesen Status. Ich bin nicht mehr König Kunde, sondern begebe mich in eine Art Abhängigkeitsverhältnis. Ob es mir das wert wäre? Vielleicht. Aber nur, wenn es um eine Marke geht, mit der ich sowieso schon stark sympathisiere und zu der ich gerne ein engeres Verhältnis hätte. Aber die Möglichkeit, es laut in die Welt zu schreien, wenn ich mit einem Produkt unzufrieden bin, möchte ich mir eigentlich nicht nehmen lassen.

Was man übrigens auch verliert, ist die Glaubwürdigkeit in der Beratung – und man kann nicht mal was dafür. Aber wen fragt Ihr um Rat, wen Ihr eine neutrale, markenübergreifende Meinung sucht? Einen „Markenbotschafter“ oder jemanden, der in seinem Schrank eine bunte Kollektion von A wie Asics bis Z wie Zoot hat? Genau!

Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Die Programme sind eine tolle Sache. Aber ich denke, man sollte nicht nur sehen, was man dafür bekommt, sondern auch, was man dafür (auf)gibt. Und das ist gar nicht so wenig.

Achso, falls jemand von Inov-8, Nike Trail, DJI oder Apple dies liest:
Für Euch würde ich die gerade geschriebenen Zeilen komplett ignorieren. Meldet Euch einfach!

 

33 comments on “Läufst Du noch oder frontrunnerst Du schon?

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