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Letzte Ausfahrt: Highway to hell

Laufen wird immer moderner. Tolle, neue Wettbewerbe erblicken quasi minütlich das Licht der Läuferwelt. Immer weiter, immer höher, immer geiler. Der Mief von durchgeschwitzten Baumwollklamotten ist schon lange Vergangenheit. Dafür gibt es jetzt stylische Funktionsklamotten mit edgy Attitüde und coolen Filmchen auf Youtube. Das gleiche gilt auch für Laufuhren und Schuhe. Ich persönlich finde das ja alles super. Aber als ich vor ein paar Wochen im Startblock des Supertrails in Leutasch stand und mal wieder „Highway to hell“ von AC/DC aus den Boxen dröhnte, fragte ich mich, warum bei jeder Laufveranstaltung vom 5-Kilometer-Volkslauf bis hin zum international besetzten Ultra diese über 30 Jahre alte Nummer gespielt wird. Ich habe eigentlich nichts gegen den Song, aber mittlerweile habe ich ihn am Start schon so oft gehört, dass ich spontan einen Latschenkiefer-Geruch in der Nase habe, wenn ich die ersten Takte vernehme. Franzbranntwein from hell.

Deswegen mein Appell an alle Laufveranstalter: Erweitert eure Playlists oder – falls ihr noch nicht so weit seit – kauft Euch ein paar neue CDs. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, aber ein paar Voraussetzungen sollte ein guter Startsong erfüllen: Er sollte konzeptionell oder textlich irgendeine Lauf-Assoziation auslösen und er sollte einer von den Songs sein, die besser klingen, je lauter man sie spielt. Und, ja, er muss zumindest ein Stück weit massenkompatibel sein. Ich persönlich würde mich auch gerne von Slayer auf die Strecke schicken lassen, aber ob das dem Andrea Berg Ultra neben mir auch so geht? Hörstürze und spontanes Erbrechen sollten vermieden werden.

Also, wenn ich der Startmusikverantwortliche eines Laufes wäre, würdet Ihr wahrscheinlich so etwas hören. Weitere Vorschläge sind herzlich willkommen.

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