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Geile Trails, breite Ärsche & scharfe Fotos.

Also, wenn die Headline keinen Suchmaschinen-Traffic bringt, weiß ich es auch nicht. Doch worum geht’s? Ich war mal wieder in Lichtenstein. Ich bin zwar nach wie vor ein Trail-Noob, aber trotzdem schon ein LSR-Veteran. Letztes Jahr im Mai mein erster echter Trailrun überhaupt und dieses Jahr bereits der Trainingslauf auf der ersten Hälfte des Marathons, der am 7. Mai stattfindet. Natürlich wollte ich auch wissen, was mich auf der zweiten Hälfte erwartet.

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Bild: Trail Magazin

Vor dem Start um 11 Uhr hatte ich noch einiges zu erledigen (Eingelagerte Sommerreifen beim bisherigen Reifenservice abholen und beim neuen abgeben plus Tochter zum Kindergeburtstag bringen). Dummerweise klappte das aber überraschenderweise alles so dermaßen reibungslos, dass ich viel zu früh fertig war. Zum Glück konnte ich Claudi und Jens etwas früher einsammeln und auf ging’s Richtung Schwäbisch Alb.

Auf dem Sportgelände Berg hatten sich wieder ca. 50 der üblichen Verdächtigen eingefunden und nach einem hübschen Gruppenbild ging es los. Zuerst ca. zwei Kilometer als große Gruppe bis zum eigentlichen Start der zweiten Hälfte der Marathonstrecke. Zur Strecke selbst gibt es jetzt gar nich so viel zu sagen: Es waren wieder tolle, abwechslungsreiche Trails. Insgesamt kam mir dieser zweite Teil harmonischer vor. Richtig giftige Anstiege waren eher selten. Aber auch so war es eine echte Herausforderung und ich möchte mir eigentlich noch nicht vorstellen, beide Teilstücke hintereinander zu laufen. Jedoch habe ich festgestellt, dass ein hechelnder Hund auf Kniekehlenhöhe sehr motivierend wirkt. Selbst, wenn man genau weiß, dass es sich um einen sehr liebenswerten Traildog handelt.

Bild: Trail Magazin
Bild: Trail Magazin

Wisst Ihr, was mich beim Trailrunning immer wieder am meisten beeindruckt? Nein, es ist nicht die gute Stimmung und die Solidarität unter den Läufern, obwohl auch die wieder überragend war. Es ist vielmehr die lückenlose Dokumentation und die vielen Fotos. Da fühle mich sofort gut aufgehoben. Als ich damals während eines Marathons in Frankfurt mit dem iPhone fotografierte und Statusmeldungen über Facebook veröffentlichte, wurde ich dafür noch verwundert angeschaut. Auf den Trails scheint ein fototaugliches Device ebenso selbstverständlich zu sein wie ein Rucksack und Wasser. Natürlich wollte auch ich ein paar schöne Fotos machen und hatte meinen GoPro-China-Klon dabei. Und was soll ich sagen: Ich hab es völlig verkackt. Die Bilder, die ich machen wollte, sind nicht auf der Speicherkarte. Dafür viele imposante Aufnahmen meiner Füße, und kurze Videoclips, die wohl ein Foto werden sollten. Wie so ein verdammter Anfänger. Und wenn ich die Technik dann doch mal im Griff hatte, dann leider nicht mein Gesicht. Das nächste Mal nehme ich wieder meine kleine Nikon mit. Dann stimmt wenigstens die Technik.

Claudi kann Selfie. Ich habe immerhin ein cooles T-Shirt.

Aber zum Glück waren auch Menschen am Start, die mit einer „Actioncam“ deutlich besser umgehen können als ich. Unter anderem Jörn aka www.foxletics.de, den ich endlich mal real kennenlernen durfte. Und da wir längere Zeit gemeinsam liefen, habe ich die Ehre, mich auf einigen seiner Fotos wiederzufinden. Das wiederum finde ich ziemlich cool, weil ich kaum Laufbilder habe, die nicht auf der Straße aufgenommen wurden.

Bild: ©Foxletics, www.foxletics.de
Bild: © Foxletics, www.foxletics.de
Bild: © Foxletics, www.foxletics.de
Bild: © Foxletics, www.foxletics.de

Aber wie das bei Fotos nun mal so ist, macht man darauf nicht immer die beste Figur. Vor allem, wenn man gerade seinen fetten Arsch über einen Baumstamm gewuchtet hat und wieder losläuft. Aber, hey: Real Trailrunners have curves und ich muss mir nicht den Kopf zerbrechen, wie ich schneller werden kann, denn das Optimierungspotenzial ist ziemlich offensichtlich. Ansonsten bleibt mir immer noch eine Karriere als Vorher-Modell für Body-Transformations. Oder Photoshop.

Real Trailrunners have curves. Bild: © Foxletics, www.foxletics.de

Am Ende kamen wir nach gut drei Stunden, 27 Kilometern und ca. 800 Höhenmetern (die 1.200, die Strava errechnet, sind völlig übertrieben) wieder auf dem Sportgelände Berg an. Die verbrauchten Kalorien waren dank der erneut sensationellen Zielverpflegung von Denis Eltern in Rekordzeit kompensiert. Aber wenn ich mir das Bild oben angucke, hätte ich vielleicht doch nicht Doughnut, Berliner und Marmorkuchen essen sollen, sollen, sondern nur den Hefezopf. Ach, egal. In vier Wochen wird der Hintern über 43 Kilometer und 2.000 Höhenmeter gewuchtet – egal, wie breit er dann ist.

Titelbild: © Tom Gläser

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